Die spezialisierte Praxisklinik für Oralchirurgie und Implantologie an der Asamkirche im Zentrum von München, deckt nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen das gesamte Spektrum von implantologischen Zahnbehandlungen ab.
Herr Dr. Prechtel setzte mehr als 12.000 Zahnimplantate und ist seit über 25 Jahren rein implantologisch tätig. Mit ca. 250 Vorträgen im In-und Ausland ist er international anerkannter Implantologie Referent (BDIZ) (EAO).
Europe Health informierte sich bei Dr. Peter Prechtel über die neuesten Behandlungsmethoden.
Europe Health: Herr Dr. Prechtel, spricht man von Implantaten, assoziieren viele Patienten diesen Begriff immer noch mit langwierigen und schmerzhaften Behandlungen.
Dr. Prechtel: Nun, früher waren viele, teils auch schmerzhafte Operationsschritte nötig. Das ist bei den neuen, innovativen Behandlungsmethoden längst nicht mehr der Fall. Heute kann man unter bestimmten Voraussetzungen Implantationen vornehmen und am selben Tag provisorische feste Zähne einsetzen.
Europe Health: Wie läuft eine Implantation ab?
Dr. Prechtel: Zunächst wird eine künstliche Zahnwurzel aus Reintitan oder weißem Zirkoniumoxid-Material eingesetzt. Die dafür nötige Operation wird bei uns mit modernster Technik schonend, schmerzfrei und vor allem äußerst präzise durchgeführt. Bei dem Eingriff unter örtlicher Betäubung öffnen wir mit einem kleinen Schnitt die Schleimhaut über dem Kieferknochen und bereiten mit Spezialinstrumenten das so genannte „Implantatbett“ vor. Dies geschieht teils völlig metallfrei mit Zirkonium OP Instrumenten wie Skalpellen / Raspatorien / weißen Bohrern.
Europe Health: Wie lange dauert dieser Vorgang?
Dr. Prechtel: Selten dauert das Einsetzen des Implantats vom ersten Schnitt bis zum Vernähen der Wunde länger als eine Stunde. Unser minimalinvasives Vorgehen sorgt für eine schnelle Heilung.
Europe Health: Der Patient liegt dann aber erst einmal flach?
Dr. Prechtel: Nicht bei unserer schonenden OP-Methode. In der Regel sind die Patienten schon am nächsten Tag wieder voll arbeitsfähig. Meist kann man den operativen Teil an einem Tag ambulant mikroinvasiv durchführen.
Europe Health: Wie haltbar ist ein solches Implantat?
Dr. Prechtel: Das hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa von der Qualität des Knochens und der individuellen Pflege. Das Titan-Material der künstlichen Zahnwurzel wird heute auf spezielle Weise verarbeitet und kann möglicherweise ein Leben lang im Kiefer bleiben, ohne den Knochen zu reizen. Es bestehen keine Alterungseffekte des Implantatmaterials als solches.
Europe Health: Wann kann der Patient nach dem Einsetzen eines Implantats denn wieder richtig kauen?
Dr. Prechtel: Nach einer Einheilzeit von zwei bis vier Monaten kann der künstliche Zahn wieder voll belastet werden. Die Krone wird spätestens nach dieser Zeit angebracht. Diesen sichtbaren Implantat -Zahnersatz. nennt der Mediziner Suprakonstruktion.
Europe Health: Am Beispiel nur eines fehlenden Zahnes: Ist es da nicht wesentlich leichter, eine Brücke einzusetzen?
Dr. Prechtel: Nein, da dabei meist gesunde Zähne abgeschliffen werden müssen. Dies steht ja auch im Widerspruch zu einem substanzschonenden Vorgehen. Viele Kollegen bezeichnen dies in der heutigen Zeit richtigerweise sogar als Kunstfehler.
Europe Health: Wo liegt dann der Vorteil eines Implantats?
Dr. Prechtel: Wie gesagt: muss man bei einer Implantation keine gesunden Nachbarzähne beschleifen, die ja im Fall einer Brücke als Anker dienen. Er ersetzt einfach den fehlenden Zahn und lässt, einfach ausgedrückt, die Nachbarschaft unbeschadet. Zudem bleibt dadurch auch das Knochen- und Stützgewebe erhalten.
Europe Health: Man kann aber doch auch mit einer Brücke gut kauen?
Dr. Prechtel: Schon, doch es kommt zu Überlastungen der Restzähne. Ebenso wie natürliche Zahnwurzeln übertragen auch Implantate die Kaubelastung beim Essen auf den Kieferknochen. Ein Zahnimplantat schont also den Kiefer und die übrigen Zähne. Man muss keine Angst haben, dass Restpfeiler bei Biss auf ein hartes Brot brechen.
Europe Health: Also eine neue Kaufreude und Lebensqualität?
Dr. Prechtel: Genau so ist es. „Better Aging“ – mit strahlenden Zähnen lachen können und keine Angst haben zu müssen, die Zähne könnten verrutschen oder gar herausfallen. Dies ist nicht nur einfach mehr Lebensqualität, sondern auch ein Stück mehr Gesundheit. Und noch ein wichtiger Punkt: Künstliche Zahnwurzeln können auch eine Teil- oder Vollprothese halten. So entfällt beispielsweise bei einer Prothese im zahnlosen Oberkiefer die früher nötige Gaumenplatte. Dadurch wird das Temperatur- und Geschmacksempfinden nicht mehr beeinträchtigt.
Europe Health: Gibt es bestimmte Altersgruppen, die für Implantationen besonders geeignet sind?
Dr. Prechtel: Nein, ob jung oder alt, das spielt keine Rolle. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es durchaus persönliche Risiken gibt, welche die Patienten mitbringen. Raucher beispielsweise haben ein dreifach höheres Risiko, während der Einheilung ihr Implantat zu verlieren. Auch eine schlechte Knochenstruktur oder bestimmte Krankheiten wie etwa eine Stoffwechselerkrankung können die Erfolgsrate schmälern. Allerdings kann man heute einen Kieferknochen auch sehr gut für ein Implantat aufbauen. Selbst Diabetes ist kein Hinderungsgrund mehr für eine erfolgreiche Implantation, vorausgesetzt, der Blutzuckerspiegel ist medikamentös gut eingestellt.
Europe Health: Nun hört man auch immer wieder von immensen Kosten für Implantate?
Dr. Prechtel: Ein Einzelzahn inklusive Implantatkrone kostet zwischen 1.600 und 2.800 Euro. Dieser einmalige Kostenaufwand ist auf Dauer gesehen die bessere und teils auch günstigere Lösung, da wir hier im Idealfall von einem lebenslangen Zahnersatz sprechen.
Europe Health: Also kein Fall für eine gesetzliche Krankenkasse.
Dr. Prechtel: Kassenpatienten müssen normalerweise für die Kosten selbst aufkommen. Da seit paar Jahren ein kleiner Teil der Implantat-Prothetik bezuschusst wird, raten wir unseren Patienten zur Einreichung des Kostenplans bei ihrer Kasse. Privatpatienten dagegen bekommen Implantate voll erstattet.
Europe Health: Schmerzfrei und schnell, ohne Risiko, geeignet für Jung und Alt. Implantate sind also eine attraktive Alternative zu Brücken oder Prothesen.
Dr. Prechtel: Wie betont: Implantate sind auf Dauer die bessere Lösung! Man bekommt „neue Zähne nach Maß“, welche eine natürliche Kaukraft und Ästhetik versprechen.